Team Penzel Valier gewinnt den Studienauftrag Architektur

Das Team um das Zürcher Architekturbüro Penzel Valier AG setzt sich im Studienauftrag im selektiven Verfahren für das Limmattaler Energiezentrum durch. Sein Entwurf überzeugte das Beurteilungsgremium mit einer klaren architektonischen Vision, nachhaltigen Lösungsansätzen und innovativer Integration in die Umgebung.

«Das Siegerprojekt des Teams um Penzel Valier mit den Landschaftsarchitekten Krebs Herde vermittelt erfolgreich zwischen dem Gewerbegebiet Silbern und der Auenlandschaft. Es vereint schlüssig und stringent die gesellschaftlichen, örtlichen und betrieblichen Anforderungen – und schafft so den grössten Mehrwert», bilanziert Stefano Kunz, Präsident des Verwaltungsrats von Limeco und Vorsitzender im Beurteilungsgremium.

Ikone der Nachhaltigkeit: An der Schnittstelle von Stadt- und Naturraum wird das neue Limmattaler Energiezentrum zum innovativen Knotenpunkt mit überregionaler Strahlkraft.

Überzeugende städtebauliche Strategie

Es handle sich beim Projektentwurf um ein robustes Konzept mit einer sehr überzeugenden städtebaulichen Strategie, so das Beurteilungsgremium in seinem Bericht. «Insgesamt stellt das Projekt ein kohärentes Zusammenspiel von Städtebau, Architektur, Landschaft und Infrastruktur dar. Die betrieblichen Anforderungen bezüglich Etappierung sind sehr gut gelöst und die Logistik wurde integral mitgedacht.»

Innerhalb des Areals strukturieren drei Längsstreifen die Fläche und erhöhen die Durchlässigkeit. Der gut proportionierte städtische Platz mit Hauptzugang und kaskadierender Parkrampe verbindet verschiedene Ebenen und Nutzungen. Kernstück ist der bis acht Meter hohe Auenwall, der als naturnahe Begrenzung und multifunktionale Erschliessungsstruktur dient. Er schafft einen sanften Übergang zur Umgebung, grenzt das Areal zur Reppisch ab und fungiert als Lärmschutz.

Renaturierung Reppisch: Der Auenwall fungiert als Puffer zur Auenlandschaft und bietet sowohl gezielte Einblicke als auch inszenierte Aussichten.

Trailhead: Am Auftakt zum ARA-Trail vernetzen sich Öffentlichkeit, Arbeitswelt und Naturraum zu einem komplexen atmosphärischen Geflecht.

Ziel des Studienauftrags

Der Studienauftrag Architektur für das Limmattaler Energiezentrum zielte darauf ab, ein zukunftsweisendes und flexibles Projekt zu entwickeln, das viele Anforderungen harmonisch vereint – betriebliche, architektonische, städtebauliche, landschaftsarchitektonische, verkehrstechnische und soziale.

Das Limmattaler Energiezentrum soll das neue Gesicht von Limeco darstellen. Es muss sich sensibel in die Umgebung einfügen, die verschiedenen Nutzungen und Ansprüche der umliegenden Gebiete berücksichtigen und gleichzeitig eine hohe Ausbau- und Umbaudynamik ermöglichen.

Das Gesamtkonzept soll die Prinzipien der Nachhaltigkeit in den Dimensionen Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft berücksichtigen und eine langfristige, also enkeltaugliche Lösung bieten. Besonderer Wert wird auf eine durchdachte Etappierung, ökologische Freiräume und eine optimale Verkehrs- und Logistikorganisation auf dem Areal gelegt.

Zwei Weissbücher als Schlüssel zum gemeinsamen Erfolg

Das Limmattaler Energiezentrum ist ein Generationenprojekt: Die heutige KVA erreicht 2034 das Ende ihrer Lebensdauer und muss neu gebaut, die ARA ihrerseits erweitert werden. Weil nur gemeinsam Lösungen gefunden werden, die auf Jahrzehnte hinaus Wirkung haben, setzte Limeco von Beginn an auf den Dialog mit ihren Trägergemeinden, der Bevölkerung, dem Kanton sowie Natur- und Umweltschutzorganisationen. 2020 begann der Mitwirkungsprozess, der in zwei Weissbüchern transparent dokumentiert ist.

Das erste Weissbuch erschien im Frühjahr 2021. In ihm haben die beteiligten Anspruchsgruppen unterschiedliche, teils gegensätzliche Anliegen eingebracht. Herauskristallisiert haben sich vier gleichwertige Perspektiven für die nachhaltige Zukunft des Limmattals: Wasser, Energie, Natur und Zusammenleben.

Das zweite Weissbuch erschien im Frühjahr 2024. Es bildet die Erkenntnisse aus der Testplanung ab. Mit ihr wollte Limeco die bestmöglichen Lösungen für ihre Grundstücke in Dietikon finden. Die Erkenntnisse lassen sich wiederum in vier Themen zusammenfassen: Volumina und Höhen, Fassaden, Verkehr und Logistik sowie Einbettung und Öffentlichkeit.

Die Ergebnisse aus der Testplanung sowie rund 250 Echos aus der Bevölkerung bildeten die Grundlage für den Studienauftrag Architektur. Ab Frühling 2024 entwickelten sechs Teams (siehe Box) aus den Fachdisziplinen Architektur, Landschaftsarchitektur und Bauingenieurwesen konkrete Entwürfe, wie die neue KVA und die neue ARA gestaltet werden könnten.

«Die Kunst war es, den grossen Massstab des Gesamtvolumens mit der umliegenden urbanen und natürlichen Landschaft in Einklang zu bringen und gleichzeitig eine für die Energiewende symbolhafte Architektur und Funktionalität zu gestalten.» Kees Christiaanse, emeritierter Professor für Architektur und Städtebau an der ETH Zürich

Die Teams

Team 1

Architektur: Dürig AG // Bauingenieurwesen: Basler & Hofmann AG // Landschaftsarchitektur: Studio Vulkan Landschaftsarchitektur AG // OePlan GmbH als Subplaner für Ökologie

Team 2

Architektur: ARGE Jan Kinsbergen Architekten AG + Kivinen Rusanen Architects Ltd. // Bauingenieurwesen: Dr. Neven Kostic GmbH // Landschaftsarchitektur: MASU PLANNING Aps

Team 3

Architektur: Penzel Valier AG // Bauingenieurwesen: Penzel Valier AG // Landschaftsarchitektur: Krebs und Herde Landschaftsarchitekten BSLA

Team 4

Architektur: ARGE EM2N ENZMANN FISCHER // Bauingenieurwesen: ARGE ZPF Ingenieure (ZPF Consulting AG, ZPF Structure AG, c/o ZPF Consulting AG) // Landschaftsarchitektur: Vogt Landschaftsarchitekten AG

Team 5

Architektur: Fruehauf, Henry & Viladoms ETH SIA BSA // Bauingenieurwesen: Synaxis AG Lausanne und Zürich // Landschaftsarchitektur: Atelier ADR SA

Team 6

Architektur: Graber Pulver Architekten AG // Bauingenieurwesen: Schnetzer Puskas Ingenieure AG // Landschaftsarchitektur: mavo gmbh

Das Beurteilungsgremium

Sachvertretungen: Stefano Kunz (Vorsitz), Präsident des Verwaltungsrats Limeco; Anton Kiwic, Stadtrat Dietikon und Verwaltungsrat Limeco; Patrik Feusi, Geschäftsführer Limeco; Markus Bircher, Leiter Strategieprojekte Limeco

Fachvertretungen: Christoph Rothenhöfer (Moderation), Projektleiter und Partner TBF + Partner AG; Severin Lüthy, Leiter Stadtplanungsamt Stadt Dietikon; Kees Christiaanse, KCAP Architects & Planners; Erika Fries, huggenbergerfries architekten; Maurus Schifferli, Maurus Schifferli, Landschaftsarchitekt

Markus Bircher, Leiter Strategieprojekte bei Limeco, über den Studienauftrag Architektur und die öffentliche Ausstellung

Öffentliche Ausstellung: Wie sieht das Limmattaler Energiezentrum aus?

Der Studienauftrag Architektur zum Limmattaler Energiezentrum ist abgeschlossen. Das Siegerteam steht fest. Was zeichnet das Siegerprojekt aus? Werfen Sie einen Blick in die Energiezukunft des Limmattals und besuchen Sie die öffentliche Architekturausstellung in Dietikon!

Wann und wo?

Samstag, 18. Januar 2025 // Sonntag, 19. Januar 2025 // Samstag, 1. Februar 2025. Jeweils von 14 bis 17 Uhr.  An der Heimstrasse 46, 8953 Dietikon, im 4. Stock.