Weissbuch 1: unterschiedliche Anliegen zum LEZ Limmattaler Energiezentrum transparent abgebildet

Weil sich nur gemeinsam Lösungen finden lassen, die auf Jahrzehnte hinaus Wirkung haben werden, setzt Limeco auf den Dialog – mit Trägergemeinden, Bevölkerung, Kanton sowie Natur- und Umweltschutzorganisationen. Erst in Gesprächen zeigen sich die Standpunkte und Anliegen sowie die zukünftigen Herausforderungen bei der Gesamterneuerung von KVA und ARA. Die Ergebnisse der Gespräche sind im «Weissbuch 1 Limeco 2050» zusammengeführt.

Vier gleichwertige Themen

Im Weissbuchdialog haben die Trägergemeinden, die Baudirektion des Kantons Zürich, die Mitarbeitenden von Limeco und die beteiligten Anspruchsgruppen (IG Silbern, BirdLife Schweiz und Zürich, Pro Natura, WWF Zürich) unterschiedliche, teils gegensätzliche Anliegen eingebracht. Herauskristallisiert haben sich trotzdem vier gleichwertige Themen für die nachhaltige Zukunft des Limmattals:

  • Wasser: integrale Siedlungsentwässerung und Abwasserreinigung für den Zugang zu sauberem Wasser
  • Energie: Beitrag zur Klimawende und Versorgung der Haushalte mit klimaneutraler Energie
  • Natur: Schutz der Moor- und Auenschutzgebiete von nationaler Bedeutung als integraler Bestandteil des Generationenprojekts
  • Zusammenleben: zum Nutzen der Limmattaler Bevölkerung in Verantwortung für kommende Generationen

Im Symbol des Kleeblatts widerspiegelt sich die Haltung, diese vier Themen gleichwertig und respektvoll zu entwickeln.

Basis für die Testplanung

Das Weissbuch 1 ist Richtschnur und Ausgangspunkt für die nächsten Schritte. In einem Wettbewerbsverfahren hat Limeco aus einem hochkarätigen Bewerberfeld drei Teams mit Kompetenzen in Städtebau und Architektur, Landschaftsarchitektur sowie Verkehrsplanung ausgewählt. Sie loten für die zukünftige Nutzung der Grundstücke in Dietikon mögliche Lösungen aus.

«Ausbau und Erweiterung unserer systemrelevanten Anlagen sind eine Riesenkiste – ein Generationenprojekt», sagt Stefano Kunz, Präsident des Verwaltungsrats von Limeco. Dialoggespräche mit allen Beteiligten schaffen die Grundlage für die kommenden Schritte.

«Weissbücher kommen dann zum Einsatz, wenn mehrere Beteiligte ein gemeinsames Ziel verfolgen. Das Ziel kennt man vielleicht noch nicht genau, kann aber im Weissbuchprozess ausloten, wo die gemeinsame Schnittstelle ist und wie sich Einzelinteressen zu einem gemeinsamen Ziel addieren lassen.» So erklärt Christoph Rothenhöfer das Arbeitsinstrument. Spezialisiert auf Stakeholder Management bei TBF + Partner, begleiten er und sein Team Limeco in der Masterplanung 2050.

Markus Bircher, Leiter Strategieprojekte bei Limeco, führte die Dialoggespräche: «Obwohl Bedürfnisse und Ansichten der Mitwirkenden unterschiedlich, ja teils gegensätzlich sind, haben sich vier gleichwertige Themen herauskristallisiert: Wasser, Energie, Natur und Zusammenleben im Limmattal.» Sie sind im Symbol des vierblättrigen Kleeblatts dargestellt. Die Wurzeln symbolisieren die regionale Verankerung, die Blätter stehen für eine gleichmässige Nutzung und faire Verteilung der verfügbaren Ressourcen.

«Eine ganze Gesellschaft dekarbonisieren», das sieht Patrik Feusi, Geschäftsführer von Limeco, als die grosse Herausforderung der kommenden Jahre. Weg von Öl und Gas, hin zu CO₂-neutraler Energie. Wie Limeco ihren Beitrag zur Energie- und Klimawende schon jetzt leistet und in Zukunft leisten will, erklärt Feusi am Modell des Multi-Energy-Hubs. «Für die Energie- und Klimawende gibt es nicht eine einzige heilsbringende Lösung. Es ist vielmehr ein Zusammenspiel von neuen Anlageteilen und Technologien auf der einen und bestehenden Energieträgern und -netzen auf der anderen Seite – das alles vereint an einem Standort, der gross genug, nachhaltig erschlossen und angebunden ist ans Gas-, Strom- und Wärmenetz.»