Synthesebericht
Die drei Teams zeigten, wie neue, betriebsoptimierte Kehrichtverwertungs- und Abwasserreinigungsanlagen entstehen können, die gleichzeitig Mehrwerte für Natur und Mensch schaffen. Die wichtigsten Erkenntnisse, an denen sich die Entwicklung der zukünftigen Anlagen orientieren soll, lassen sich in vier Themen zusammenfassen:
Die Mehrwerte aller drei Teams wurden vom Beurteilungsgremium in einem Synthesebericht zusammengeführt und ergänzt bzw. geschärft durch die Echos an den Dialogveranstaltungen.
Volumina und Höhen
Die Volumenstaffelung ist mit einer ansteigenden Gebäudehöhe von Reppisch/Limmat her zum Siedlungsgebiet hin vorzusehen. Damit einher gehen die Platzierung des Bunkers der KVA im Norden und eine Ausrichtung der Verbrennungslinie von Nordost nach Südwest. Diese Höhenentwicklung in Richtung Stadt und Quartier unterstreicht einen möglichst fliessenden Übergang vom Naturraum zum Siedlungsraum. Die ARA-Becken sollen als Abstufung gegenüber Reppisch/Limmat und Naturschutzgebiet als eine überdachte, begehbare und begrünte L-förmige Sockelterrasse ausgebildet werden. Diese Sockelterrasse entwickelt sich zur Anlage hin und umschliesst diese im Norden und Osten. Damit ergibt sich eine parallele Anordnung von KVA und ARA.
Die zukünftigen Anlagen sollen sich bestmöglich in die Umgebung einbetten. Bei den Volumina und Höhen sind sowohl die Menschen zu berücksichtigen, die in der Nachbarschaft arbeiten und wohnen, als auch die Anforderungen des Natur- und Vogelschutzes. Eine Einteilung der Baukörper in Sockelbereich, Hauptkörper und Dachkrone als architektonischer Ausdruck ist gewünscht. Daraus ergibt sich eine Hügelform mit gebrochenen Silhouetten. Um die Höhe der Anlage zu reduzieren, soll geprüft werden, wie Anlageteile massvoll im Baugrund geplant werden können.
Fassaden
Die Fassaden sollen dem Konzept der drei Schichten folgen, mit gradueller Auflösung in die Höhe hin zu transparenten Materialien. Ausserdem sollen sie zu ihrem jeweiligen Gegenüber (Natur, Stadtraum) Bezug nehmen und überall gleich hohe Qualitäten aufweisen. Das gilt ebenso für die Dächer: Als fünfte Fassade sollen sie als visuell attraktive, teils begehbare Landschaft gestaltet werden, auch weil sie von den umliegenden Hängen des Limmattals sichtbar ist. Die Fassaden sind mit möglichst natürlichen und zirkulären Materialien auszubilden und vogelverträglich zu gestalten. Begehbar sollen auch die überdachten Becken der ARA sein. Als grüne Sockelterrasse dienen sie einerseits als Übergang zum Naturschutzgebiet, andererseits als natürliche Barriere.
Verkehr und Logistik
Der Betriebsverkehr läuft getrennt vom öffentlichen Verkehr ausserhalb der Anlage, damit sich möglichst kein Rückstau im öffentlichen Raum bildet und keine Konflikte zwischen den verschiedenen Verkehrsteilnehmenden entstehen. Die Verkehrsströme innerhalb des Areals fliessen grundsätzlich im Kreis- und Einbahnverkehr. Die Längsverbindung vom Quartier zur Limmat ist für Velo- und Fussverkehr zu gewährleisten, ebenso wie die Querverbindung für den Fussverkehr (heutiger Reservatweg). Es besteht die Absicht, den Verkehr möglichst auf die Schiene zu verlagern.
Einbettung und Öffentlichkeit
Vor der zukünftigen KVA soll ein neuer städtischer Platz entstehen, der sich an den öffentlichen Dietiker Raum anschliesst und eine klare Adresse zur Stadt hin bildet – in angemessener Grösse und mit hoher Aufenthaltsqualität. Die publikumsorientierten Nutzungen wie Recyclinghof, Verwaltung und Besucherzentrum sollen dort platziert werden. Der Weg entlang der Reppisch und der Reservatweg sind öffentlich und sollen als direkte Verbindung sichergestellt sein. Vom Weg aus könnten Einblicke in die Funktionalität und den Aufbau der neuen Anlagen gewährt werden, ohne die Sicherheit zu gefährden.